Froebelschule Ludwigsburg

Brief einer Mutter


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Steffen ist der dritte von vier Söhnen. Er war ein ruhiges Kind und spielte gerne allein mit Autos, Lego u.s.w. Auch sprach er wenig, aber es fiel nicht so auf, da die großen Brüder immer was zu erzählen hat­ten, und der Vater auch nicht zu den großen Rednern gehört.
 
Wenn er etwas sagte, war es zwar undeutlich, aber man wusste, was er wollte. Er verwechselte einzelne Buchstaben und der Satzaufbau war nicht in Ordnung. Als ein weiterer Bruder dazu kam, wurde das Verhalten von Steffen sehr auffällig, er wurde verklemmt und traute sich nichts mehr. Da er schon einige Zeit in der ambulanten Sprachförderung der Schule für Sprachbehinderte war, wusste die Lehrerin die richtigen Hilfestellungen zu geben.
 
Zuerst kam er in den Kindergarten für Sprachbehinderte, unterstützt von Ergotherapie und der Entwick­lungsberatung der Kinderklinik unter der Leitung von Dr. Rosenkötter. Es war zu Beginn nicht einfach, als Mutter festzustellen, mein Kind entspricht nicht der Norm. Es geht in einen Sonderkindergarten und später in eine Sonderschule. Aber es stellte sich schnell heraus, was für ein Glücksfall die sonderpädagogische Betreuung für Steffen und für uns alle darstellte. Das Kind blühte auf, als es merkte, ich habe nicht allein Probleme beim Sprechen. In der Schulzeit bekam er die Zeit, die er brauchte, um seine Aufgaben zu lösen und sprachlich vieles aufzuho­len und zu lernen. Durch die Hilfe, den Rat und die Gespräche in der Schule lernte ich als Mutter, mein Kind richtig zu unterstützen und dankbar zu werden für eine solche Einrichtung.
 
Heute hat es Steffen geschafft. Nach einem Jahr im Sprachheilkindergar­ten und fünf Jahren in der Fröbel­schule geht er jetzt in die 5. Klasse der Hauptschule, schreibt gute Noten, und das Schönste ist, er hat Selbstvertrauen und Freunde gewon­nen. Er lacht viel und gern.
 
Ich möchte allen betroffenen Eltern mit auf den Weg geben, nehmen Sie die Schwäche ihres Kindes an, unter­stützen Sie es und übersehen Sie nicht die Stärken der Tochter oder des Sohnes.
 
H. Grabenstein
(Anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums der Fröbelschule im Jahr 2000)

 

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